Housing First. Ein nachhaltiger Weg aus der Wohnungslosigkeit.

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Housing First. Ein nachhaltiger Weg aus der Wohnungslosigkeit.

„Zuerst die eigene Wohnung.“

So einfach, und doch so effizient – so lautet die Erfolgsstrategie, um Wohnungslosigkeit dauerhaft und langfristig zu beenden. In der Wohnungslosenhilfe hat sich dieses Modell als besonders wirksam erwiesen.

Was bedeutet Housing First genau?

Eine leistbare Wohnung, ein eigener Mietvertrag und sozialarbeiterische Unterstützung: Bei Housing First schließen die Mieter*innen einen eigenständigen Mietvertrag ab und erhalten zusätzlich maßgeschneiderte sozialarbeiterische Hilfe.

Obdach- und wohnungslose Menschen durchlaufen oft unterschiedliche Stationen: von einer Notunterkunft in ein Übergangswohnheim. Von der Couch einer Freundin in ein Frauenhaus hin zu weiteren temporären Einrichtungen. In unsicheren Wohnverhältnissen wieder auf die Beine zu kommen, einen Job zu finden, psychische Probleme zu bearbeiten und das Leben neu zu ordnen – das ist für viele Menschen reine Utopie. Die eigene Wohnung steht hier (wenn überhaupt) oft erst am Ende eines langen Weges.

Das Konzept Housing First sieht einen anderen Zugang vor: die eigene Wohnung steht hier am Beginn. Denn was nachhaltig hilft, ist ein sicheres Zuhause, ein Rückzugsort, um sich wieder zu orientieren und persönliche Krisen zu meistern. Professionelle Sozialarbeit unterstützt hier beim Aufarbeiten, Ankommen und Bleiben.

Woher kommen die leistbaren Wohnungen?

neunerimmo – als Tochter der Sozialorganisation neunerhaus – sucht langfristig leistbare Wohnungen für armutsbetroffene und wohnungslose Menschen mit einem direkten Mietvertrag. Hier arbeiten wir eng mit (gemeinnützigen) Bauträgern, Partner*innen aus der Immobilenwirtschaft und privaten Wohnungseigentümer*innen zusammen, die uns leistbaren Wohnraum zur Verfügung stellen.

Viele geförderte Wohnungen, wie zum Beispiel Genossenschaftswohnungen, setzen allerdings die Zahlungen von Finanzierungsbeiträgen voraus. Lösungen bieten hier Partnerschaften mit dem Sozialministerium (mit dem Projekt „zuhause ankommen“) und der ERSTE Bank (über die „social housing initiative“) über die Übernahme der Finanzierungsbeiträge.

Wie funktioniert die Betreuung der Mieter*innen?

Hat neunerimmo passende Wohnungen für die Weitergabe akquiriert, übernehmen Sozialorganisationen wie neunerhaus, Caritas, Diakonie, Volkshilfe, Heilsarmee, Hilfswerk, Rotes Kreuz oder Obdach Wien die Vermittlung und Betreuung der Klient*innen in den Wohnungen. Die Sozialarbeiter*innen unterstützt bei Behördengängen, Förderanträgen, Schul- Kindergartenplatz und Jobsuche, beim Ankommen in der neuen Umgebung, Aufarbeitung von persönlichen Problemen und Schuldnermanagement oder Suchtprävention und –beratung. neunerimmo ist hierbei die Brücke und leistet die Kommunikation zwischen den betreuenden Sozialorganisationen und den Vermieter*innen und Eigentümer*innen.

Wie wird der Wohnraum langfristig gesichert?

Nur die nachhaltige Kooperation zwischen (gemeinnützigen) Bauträgern und privaten Vermieter*innen, die leistbaren Wohnraum zur Verfügung stellen, und Sozialorganisationen, die ehemals obdach- bzw. wohnungslose Menschen in ihren Wohnungen betreuen, kann langfristig Wohnraum sichern. Dazu hat neunerimmo ein professionelles Mieten-Monitoring implementiert, um kritische Situationen – wie zum Beispiel Mietrückstände – frühzeitig erkennen und bearbeiten zu können.

Bevor sich Probleme verfestigen, die zu einem erneuten Wohnungsverlust führen, ermöglicht das Mieten-Monitoring, rechtzeitig Unterstützungsangebote seitens der Sozialarbeit zu (re)aktivieren.

Housing First die stärkste, konsequenteste und nachhaltigste Strategie, um Wohnungslosigkeit dauerhaft zu beenden. Das Modell lebt ‚Hilfe auf Augenhöhe‘ und verwirklicht das Recht auf Wohnen als Menschenrecht.


Weiterführende Links:

Über neunerimmo - Neunerhaus Soziales Wohnen und Immobilien gemeinnützige GmbH

neunerimmo gibt obdach- und wohnungslosen Menschen ein Zuhause und unterstützt sie auf ihrem Weg zurück in die Selbstständigkeit. neunerimmo ist Schnittstelle zwischen Sozialbereich und Immobilienbranche und 100-prozentige Tochter der Sozialorganisation neunerhaus.

www.neunerimmo.at eine Tochter von www.neunerhaus.at

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© Christoph Liebentritt

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